Das eben bereits erwähnte romantisierte Bild stammt unter anderem von einer sehr erfolgreichen englischen Kinoserie mit dem Spezialagenten James Bond. In dieser sehr beliebten Filmreihe wird ein Held dargestellt, der sympathisch, fair und loyal ist. Mich erinnern diese Filme an die ebenfalls romantisierte Darstellung von Mittelalter Monarchien, die in Wirklichkeit sehr hart und herzlos waren in einer heftig hierarchischen Struktur aus Klassen.
Wenn man über Geheimdienste liest, heißt es unterm Strich: Alles was technisch machbar ist wird auch gemacht. Wir vertrauen aber darauf, dass dies kontrolliert wird und sinnhaftig durchgeführt wird.
Während ich an diesem Blogbeitrag schreibe, wird das sog. Sommerinterview der ZDF Sendung "Berlin direkt" mit dem Bundespräsidenten Gauck veröffentlicht, was vor allem im Netz zu einem großen Aufschrei führte.
Für "puren Verrat" habe der Bundespräsident lt. ZDF kein Verständnis, er sehe auch das Verhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit in Deutschland nicht in Gefahr. Obama versicherte ihm persönlich, dass die USA noch immer freiheitsliebend seien.
Die Enthüllungen zeigten, es sei nicht wie bei der Stasi und dem KGB, denn es seien keine schriftlichen Bände zusammengetragen worden, sagt Gauck im Interview. Ich frage mich, ob Festplatten und Datenbanken mit entsprechenden Sammlungen über Telefonate, E-Mails und SMS nicht das moderne Pendant und ebenso schockierend sind.
Wie sollte man in unserem Land mit unserer Geschichte mit der Aufdeckung von Fehlverhalten des Staates umgehen? Sollen die Mitarbeiter schweigend zurücktreten und das Ganze sich selbst überlassen?
Wir haben eine Gewaltenteilung, um einem neuen totalitären System vorzubeugen, dachte ich. Ich fände es beängstigend wenn sich Geheimdienste über unsere Demokratie stellen.